Proust Wörter + Töne

Neuer Lesestoff

Nach den ganzen Veranstaltungsankündigungen gibt es heute mal wieder Buchempfehlungen von uns - in den letzten Wochen sind sehr viele Neuerscheinungen bei uns angekommen, von denen wir einige hier vorstellen.

Außerdem neu: ab sofort können Sie bei uns Bücher über WhatsApp unter unserer regulären Telefonnummer (0201/8396840) bestellen. Bitte geben Sie bei Bestellungen Ihren Namen mit an.

Herzliche Grüße aus der Akazienallee und viel Freude beim Lesen!

Georgi Gospodinov
Der Gärtner und der Tod
Übersetzung: Alexander Sitzmann

In seinem bisher persönlichsten Roman lässt Georgi Gospodinov das Leben seines Vaters in einer bewegenden Hommage auferstehen. Mit Witz und Wärme feiert er den leidenschaftlichen Gärtner, der bis zum Schluss nicht vom Umgraben, Säen und Jäten abzubringen ist - und vom Geschichtenerzählen. Der Vater zeichnet mit seinen Worten ein Bild der Welt, überall und so lebendig, dass alle Schmerzen vergehen und der Blütenstaub der geschilderten Kirschbäume sich in den Aschenbechern seiner Ärzte wiederfindet. Ein Buch über unsere Eltern, die uns nicht nur beibringen zu leben, sondern auch, was es heißt, Abschied zu nehmen. 
Aufbau Verlag, geb., 239 Seiten, € 24,00

Hisashi Tôhara

Hiroshima
Übersetzung: Daniel Jurjew, Anika Koide

 
Hisashi Tôhara ist achtzehn Jahre alt, als er das tragische Ereignis miterleben muss. An einem Sommertag verlässt er bei stahlblauem Himmel das Haus. Er befindet sich am Bahnhof, und in einem Augenblick erhellt sich die ganze Umgebung, sodass er geblendet wird. Zur gleichen Zeit kommt ein dumpfes Grollen aus der Erde, sein Nacken brennt unter starken Schmerzen. Wahrscheinlich sind es nur ein paar Sekunden, aber es erscheint ihm wie eine Ewigkeit. Kurz darauf ist es plötzlich dunkel - alles ist von einer Wolke überzogen und von schwarzem Rauch erfüllt. Von den Straßen Hiroshimas ist nichts mehr übrig.
Ein Jahr später schreibt er in einem Notizbuch auf, wie er diese Katastrophe erlebt hat - dann schweigt er. Mieko Tôhara, seine Frau, entdeckt das Heft viel später, drei Jahre nach Hisashis Tod. Sie ist erschüttert und veröffentlicht in Tokio fünfzig Exemplare dieser Erzählung im Selbstverlag, um sie ihren Freunden zu schenken. Darüber gelangt der Text an einen französischen Verlag, der ihn 2012 veröffentlicht. Tôharas Beschreibung dieses schicksalhaften Tages ist so eindrücklich, dass sie unbedingt auch in einer deutschsprachigen Ausgabe zugänglich sein muss. Sie erscheint in Erinnerung an das schreckliche Ereignis des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, das sich 2025 zum 80. Mal jährt.

Weidle Verlag, kartoniert, 63 Seiten, € 16,00

Torrey Peters
Stag Dance
Übersetzung: Frank Sievers


Vier gleichermaßen visionäre Texte verschmelzen zu einer Coming-of-Age-Geschichte, einer Geschichte des Ausprobierens: Jungs in einem Internat erleben, wie sich ihr geheimes Begehren in Grausamkeit und Verrat verkehrt, trans* Menschen planen nichts weniger als die Übernahme der Weltherrschaft, Holzfäller feiern vergnügt ein ausgelassenes Fest im Wald, bis ein Teil der Männer als Frauen auftritt, und ein Crossdresser steht an einem Partywochenende in Las Vegas verzweifelt zwischen zwei Versuchungen. Scham, Selbstüberschätzung, Verwirrung und Verlorenheit – Torrey Peters erzählt von den verstörenden wie befreienden Aspekten des Erwachsenwerdens. Davon, wie herausfordernd es sein kann, den eigenen Weg zu finden. 

ullstein, geb., 350 Seiten, € 24,00

Jaime Bayly
Die Genies
Übersetzung: Willi Zurbrüggen


Als Autoren Freunde, als Liebhaber Feinde – Dieser Roman über die beiden Nobelpreisträger García Márquez und Vargas Llosa beschreibt die Jahre des lateinamerikanischen Booms so, wie man es noch nie gelesen hat.

dtv, geb., 336 Seiten, € 24,00

Ayelet Gundar-Goshen
Ungebetene Gäste
Übersetzung: Ruth Achlama


Naomi ist nicht begeistert, als sie sich allein mit ihrem einjährigen Sohn Uri und einem arabischen Handwerker in ihrer Wohnung in Tel Aviv wiederfindet. Ihr Mann Juval hat ihn mit der Renovierung ihres Balkons beauftragt, während er selbst bei der Arbeit ist. Sie fühlt sich unwohl in der Präsenz des fremden Mannes, zumal Uri eigentlich seinen Vormittagsschlaf halten sollte und allmählich quengelig wird. Während sie Kaffee zubereitet, entsteht plötzlich auf der Gasse vor dem Haus ein Aufruhr, ein Teenager ist von einem herabstürzenden Hammer erschlagen worden. Naomi wird schnell klar, dass ihr Sohn den Hammer in einem unbeaufsichtigten Moment vom Balkon gestoßen haben muss. Doch der Verdacht fällt nicht auf die israelische Familie, sondern auf den arabischen Arbeiter. Als er wenig später zum Verhör abgeführt wird, ist Naomi wie gelähmt, es gelingt ihr nicht, die Wahrheit zu sagen.

Kein & Aber, geb., 314 Seiten, € 25,00

Jetzt neu auf dem Sachbuchtisch

Jan Völker
Ein Weltall des Kapitals

Die Überwindung der terrestrischen Vernunft

Nach langer Stille um die staatlichen Raumfahrtprogramme erlebt die Weltraumfahrt eine Renaissance unter dem Vorzeichen der Privatisierung. Touristen werden ins All befördert, Pläne zum Bergbau auf Asteroiden ins Auge gefasst, neue Stätten der Menschheit gesucht - so beginnt die Kolonisation des Weltalls. Einher geht damit die Verfertigung eines neuen Menschenbildes, in dem die Realität vollkommen störungsfrei mit der Imagination übereinkommen soll. Ein Bild, wie Jan Völker anekdotenreich, zugleich mit bestechender Stringenz darlegt, aus dem das Unbewusste ausgeschieden ist. Es trachtet nicht nur danach, die Grenzen der mit Kant begründeten Vernunft zu überwinden, sondern auch das von den Apollo-Missionen geschaffene Bild der Erde, das diese als Umwelt des Menschen zeigte und zur Sorge um den Planeten drängte. Im Blick des Kapitals erweist sich die Erde so nur noch als ein zukünftig verlassener Ort, als Ausgangspunkt für eine neue Wirklichkeit des Menschen - der kommenden Apokalypse überlassen.

Matthes & Seitz, Klappenbroschür, 224 Seiten, € 15,00

Hans Joas
Universalismus

Das Wohl aller Menschen bei moralischen und politischen Entscheidungen zu berücksichtigen – das ist heute für viele zumindest als Ideal gerechtfertigt. Aber schon immer gegeben und universell verbreitet ist ein solches Menschheitsethos nicht. Wann und wo ist es also entstanden – und warum eigentlich? Ist es eine Besonderheit der jüdisch-christlichen oder der westlich-aufklärerischen Tradition? Und wie hängt seine Entstehung mit der Geschichte imperialer Weltherrschaft zusammen? In seinem faszinierenden Buch folgt Hans Joas diesem Menschheitsethos in globaler Perspektive.

Suhrkamp, geb., 975 Seiten, € 48,00

Omar El Akkad

Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein
Übersetzung: Nouria Behloul

Überall auf der Welt sind Demokratien unter Druck, überall entstehen Autokratien und Diktaturen. Die Herrscher inszenieren sich als harte Männer, die stark sind und unbesiegbar. Aber sie alle scheitern. Denn Alleinherrschaften haben Systemfehler – sie können nicht auf Dauer funktionieren.

Manchmal sind es Mitglieder des inneren Machtzirkels, manchmal ist es das Militär, manchmal erheben sich die Massen, weil sie genug haben von Korruption und falschen Entscheidungen, manchmal sind es Oppositionelle, die aus dem Exil einen Umsturz planen. Tyrannen haben immer mehr Feinde als Freunde – und das Ende ihrer Herrschaft ist oft dramatisch: Exil, Gefängnis, Tod. Wie sie stürzen hat große Auswirkungen auf den weiteren Gang der Geschichte.

Matthes & Seitz, geb., 206 Seiten, € 22,00

Robert Macfarlane
Sind Flüsse Lebewesen?

Übersetzung: Frank Sievers, Andreas Jandl

Sind Flüsse bloße Materie und Ressource für Menschen und Tiere? Keineswegs, sagt Robert Macfarlane: Sie sind eigenständige Lebewesen mit Rechten. Flüsse sollen frei von Verschmutzung fließen – und ein gesundes, von Menschenhand ungestörtes Ökosystem entwickeln dürfen. Mit diesem radikalen Konzept nimmt uns Macfarlane in seinem neuen Buch mit auf eine globale Reise, die unser Bewusstsein verändern wird.  

ullstein, geb., 411 Seiten, € 29,99

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